Projekt "Taktile Bilderbücher für blinde Kinder"
Rotary - Making a Difference!

Wie alles begann...

Blinde und hochgradig sehbehinderte Kinder sind bezüglich der Vorläuferfertigkeiten des Lesens und Schreibens extrem benachteiligt. Es gibt nur wenige taktile Bilderbücher. Eine große Bandbreite an Bilderbüchern wie für sehende Kinder ist nicht vorhanden. 

Nach einem Seminar der Pädagogischen Hochschule Heidelberg über „Schriftspracherwerb bei blinden und hochgradig sehbehinderten Schülern“ haben die Pädagogikstudentinnen Corinna Grabatin und Leonie Ruf das erste taktile Bilderbuch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“, angestoßen und dieses Buch unter blindenspezifischen Gesichtspunkten aufwändig in Handarbeit aufgesetzt.

Auf Empfehlung Ihres Dozenten Herrn Prof. Dr. Markus Lang wurde das Buch wenig später durch die Deutsche Zentralbücherei für Blinde in Leipzig (DZB) in einer Auflage von 30 Stück produziert und deutschlandweit vertrieben. Dieses Buch war innerhalb zwei Wochen vergriffen und musste nachproduziert werden. Es entstanden in Zusammenarbeit mit der DZB zwei weitere taktile Bilderbücher („Wo ist Mami?“ und „Der Grüffelo“).

Die zeit- und kostenintensive Produktion des Bilderbuchs „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ wurde im Jahr 2012 durch den Rotary Club Aalen-Limes mit einer Spende unterstützt. Gemeinsam mit dem Rotary Club Aalen-Limes entstand 2013/2014 die Idee, selbst ein taktiles Bilderbuch zu erstellen. 

Damit Kinder mit und ohne Sehbeeinträchtigung Zugang zu denselben Büchern haben, sollen aktuelle Bilderbuchbestseller bzw. Klassiker ausgewählt werden.  

Viele Treffen, Planungen und Kontakte waren in den folgenden Jahren nötig: Welches Buch ist geeignet? Wie werden die einzelnen Seiten umgesetzt? Welche Materialien werden verwendet? Wie können die verschiedenen Materialien geschnitten und geklebt werden? Wie erfolgt die Umsetzung in Punktschrift? Die zentrale Frage, wer die einzelnen Seiten „bastelt“, konnte der Rotary Club beantworten: 14 Kleingruppen des Clubs haben in etwa 1600 Stunden ehrenamtlicher Arbeit Seite für Seite in Handarbeit und mit einer Auflage von 230 Stück umgesetzt. Ein enormes Stück Arbeit.

Für die gute Zusammenarbeit und die reibungslose Umsetzung möchten wir uns ganz herzlich bedanken! 

Danken möchten wir in diesem Zusammenhang auch Herrn Prof. Dr. Markus Lang, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, der uns bei allen im Laufe des Projekts entstandenen Fragen beraten hat.

 Übergabe des fertigen Buchs an Leonie Ruf und Corinna Grabatin durch Präsident Joachim Freihorst.